Dein Mac-Backup friert ein und du verlierst gerade deine Daten: Diese 7 Notfall-Lösungen stoppen das Problem sofort

Time Machine bleibt bei der Vorbereitung hängen: Lösungen für festgefahrene Backups

Wer kennt das nicht: Man verlässt sich auf Time Machine, um wichtige Daten zu sichern, doch plötzlich bleibt der Backup-Prozess bei „Backup vorbereiten“ hängen. Die Fortschrittsanzeige bewegt sich nicht mehr, Stunden vergehen, und die Datensicherung kommt einfach nicht voran. Dieses frustrierende Problem mit Apples Time Machine tritt häufiger auf als gedacht und kann verschiedene Ursachen haben – von beschädigten Backup-Dateien über Netzwerkprobleme bis hin zu fehlerhaften Festplattenberechtigungen auf eurem Mac.

Warum bleibt Time Machine bei der Vorbereitung stecken?

Time Machine durchläuft vor jedem Backup mehrere Vorbereitungsphasen. Dabei werden Änderungen analysiert, Festplattenbereiche überprüft und die Backup-Struktur validiert. Wenn dieser Prozess nicht abgeschlossen wird, liegt meist ein technisches Hindernis vor, das den normalen Ablauf blockiert. Besonders häufig tritt das Problem nach macOS-Updates auf, wenn sehr große Datenmengen gesichert werden sollen oder wenn das Backup-Medium über das Netzwerk angebunden ist.

Ein weiterer kritischer Faktor: Nach dem ersten vollständigen Backup sichert Time Machine nur noch veränderte Dateien. Die Vorbereitungsphase dient dazu, diese Änderungen zu identifizieren und zu vergleichen. Bei Systemen mit sehr vielen Dateien oder nach längerer Zeit ohne Backup kann dieser Vergleichsprozess enorm viel Zeit beanspruchen. Was zunächst wie ein eingefrorener Prozess aussieht, ist manchmal nur ein extrem langsamer Vorbereitungsschritt.

Sofortmaßnahmen: Was ihr zuerst versuchen solltet

Bevor ihr zu drastischeren Lösungen greift, empfehle ich diese schnellen Checks. Sie lösen das Problem in vielen Fällen, ohne dass ihr tief ins System eingreifen müsst.

Geduld bewahren und Aktivität überprüfen

Öffnet die Aktivitätsanzeige unter Programme und Dienstprogramme und sucht nach dem Prozess „backupd“. Wenn dieser CPU-Auslastung zeigt und Festplattenzugriffe verzeichnet, arbeitet Time Machine tatsächlich noch – auch wenn die Oberfläche anderes suggeriert. Die Vorbereitungsphase kann durchaus mehrere Stunden dauern, besonders bei Netzwerk-Backups oder nach längerer Backup-Pause. Wenn die Vorbereitung allerdings länger als zwölf bis vierundzwanzig Stunden dauert, liegt vermutlich ein ernsthaftes Problem vor.

Backup abbrechen und neu starten

Klickt auf das Time Machine-Symbol in der Menüleiste und wählt „Backup abbrechen“. Wartet etwa eine Minute und startet dann manuell ein neues Backup über „Backup jetzt erstellen“. Manchmal reicht dieser einfache Neustart bereits aus, um einen festgefahrenen Prozess zu lösen.

Mac neu starten

Es klingt banal, aber ein Neustart beseitigt temporäre Systemprobleme, die Time Machine blockieren können. Nach dem Neustart beginnt Time Machine mit einer frischen Systemumgebung, was viele Konflikte automatisch auflöst.

Netzwerk-Backups: Die häufigste Problemquelle

Time Machine-Backups über WLAN oder zu einer Time Capsule beziehungsweise NAS sind besonders anfällig für Verbindungsprobleme. Die Datenmenge muss über das Netzwerk übertragen werden, was bei instabilen Verbindungen zu Abbrüchen führt.

Verbindung zum Backup-Ziel überprüfen

Stellt sicher, dass die Time Capsule oder das Netzwerklaufwerk im Finder sichtbar und erreichbar ist. Trennt die Verbindung komplett und verbindet das Laufwerk neu. Bei WLAN-Backups kann ein Wechsel auf eine kabelgebundene Ethernet-Verbindung Wunder wirken – zumindest testweise, um auszuschließen, dass die WLAN-Verbindung das Problem verursacht.

Lokales Backup als Test

Schließt testweise eine externe USB-Festplatte an und richtet ein temporäres lokales Backup ein. Funktioniert dieses problemlos, liegt das Problem definitiv beim Netzwerk-Backup. In diesem Fall solltet ihr Router-Einstellungen, Netzwerkgeschwindigkeit und die Firmware eurer Time Capsule überprüfen.

Festplattenprobleme beheben

Fehlerhafte Festplattenstrukturen gehören zu den häufigsten Ursachen für hängende Time Machine-Backups. Das Backup-Laufwerk selbst oder sogar die interne Mac-Festplatte können betroffen sein.

Erste Hilfe mit dem Festplattendienstprogramm

Öffnet das Festplattendienstprogramm aus dem Programme-Ordner. Wählt euer Time Machine-Laufwerk aus und klickt auf „Erste Hilfe“. Der Scan dauert je nach Laufwerksgröße zwischen wenigen Minuten und einer Stunde. Werden Fehler gefunden und repariert, versucht anschließend erneut ein Backup.

Wichtig: Führt „Erste Hilfe“ auch für eure Mac-Systemfestplatte durch. Fehler beim Lesen der zu sichernden Daten können Time Machine genauso blockieren wie Probleme auf dem Backup-Medium selbst.

Spotlight-Indexierung deaktivieren

Spotlight kann das Backup-Medium während des Vorgangs indexieren und dadurch den Vorbereitungsprozess unterbrechen oder massiv verlangsamen. Öffnet die Systemeinstellungen, navigiert zu „Spotlight“ und fügt unter „Datenschutz“ euren Backup-Ordner hinzu. Dies verhindert, dass Spotlight versucht, das Backup-Laufwerk zu durchsuchen, während Time Machine arbeitet.

Antiviren-Software als Störfaktor

Veraltete oder aktiv laufende Antiviren-Programme können Time Machine erheblich beeinträchtigen. Diese Software scannt oft jede Datei, die Time Machine zu sichern versucht, was den Prozess verlangsamt oder blockiert. Deaktiviert testweise eure Antiviren-Software oder fügt Time Machine zu den Ausnahmelisten hinzu. Funktioniert das Backup danach problemlos, müsst ihr die Einstellungen eures Sicherheitsprogramms entsprechend anpassen.

Time Machine zurücksetzen: Die Radikallösung

Wenn alle bisherigen Schritte erfolglos bleiben, müsst ihr die Time Machine-Einstellungen komplett zurücksetzen. Diese Methode ist effektiv, bedeutet aber, dass ihr ein neues Backup von Grund auf erstellt.

Teillösung: Die .inProgress-Datei löschen

Bevor ihr die komplette Backup-Historie löscht, könnt ihr versuchen, nur die problematische Datei zu entfernen. Öffnet euer Backup-Laufwerk im Finder und navigiert zum Ordner „Backups.backupdb“. Sucht nach einer Datei mit der Endung „.inProgress“ und löscht diese. Startet danach Time Machine neu. Diese Methode behält eure bisherigen Backups und löscht nur den fehlgeschlagenen Versuch.

Backup-Historie komplett löschen

Öffnet die Systemeinstellungen und geht zu Time Machine. Entfernt das Backup-Laufwerk aus der Liste. Verbindet das Laufwerk dann im Finder und löscht den Ordner „Backups.backupdb“ bei lokalem Laufwerk beziehungsweise die .sparsebundle-Datei bei Netzwerk-Backup. Fügt das Laufwerk anschließend in Time Machine wieder als Backup-Ziel hinzu.

Diese Methode ist gründlich, kostet aber eure komplette Backup-Historie. Alle bisherigen Wiederherstellungspunkte gehen verloren. Überlegt also gut, ob ihr nicht zumindest versuchen möchtet, die alten Backups an einen anderen Ort zu kopieren, bevor ihr sie löscht.

Time Machine-Präferenzen zurücksetzen

Für technisch versiertere Nutzer gibt es eine weitere Option: Öffnet das Terminal und gebt den Befehl sudo tmutil disable ein, gefolgt von sudo tmutil enable. Dies deaktiviert und reaktiviert Time Machine auf Systemebene. Zusätzlich könnt ihr die Präferenzdatei löschen. Beendet dazu die Systemeinstellungen und gebt im Terminal sudo rm /Library/Preferences/com.apple.TimeMachine.plist ein. Nach einem Neustart richtet ihr Time Machine neu ein.

Spezialfälle und erweiterte Diagnose

Große Dateien ausschließen

Manchmal blockiert eine einzelne große oder beschädigte Datei den gesamten Backup-Prozess. Öffnet die Time Machine-Einstellungen und fügt unter „Optionen“ testweise Ordner mit sehr großen Dateien hinzu – etwa virtuelle Maschinen, Videoschnitt-Projekte oder Download-Ordner. Funktioniert das Backup dann, identifiziert ihr schrittweise die problematische Datei.

Backup-Laufwerk neu formatieren

Wenn das Laufwerk selbst beschädigt ist und die „Erste Hilfe“ keine Besserung bringt, kann eine komplette Neuformatierung notwendig sein. Sichert vorher alle wichtigen Daten vom Laufwerk an anderer Stelle. Öffnet das Festplattendienstprogramm, wählt das Laufwerk aus und formatiert es mit dem Dateisystem „Mac OS Extended (Journaled)“ oder bei neueren Systemen „APFS“. Richtet Time Machine dann komplett neu ein.

Präventive Maßnahmen für künftige Backups

Um das Problem dauerhaft zu vermeiden, solltet ihr regelmäßig euer Backup-Laufwerk überprüfen und bei Netzwerk-Backups eine stabile Verbindung sicherstellen. Alternativ kann ein zweigleisiges Backup-System sinnvoll sein: Time Machine für schnelle Wiederherstellungen plus eine Cloud-Lösung oder ein geklontes Laufwerk als zusätzliche Absicherung. Festplatten haben eine begrenzte Lebensdauer – wechselt euer Backup-Medium alle drei bis vier Jahre präventiv aus, bevor Hardware-Fehler zum Problem werden. Vergewissert euch außerdem, dass Antiviren-Software Time Machine nicht behindert und Spotlight euer Backup-Laufwerk nicht indexiert. Mit diesen Vorsichtsmaßnahmen läuft euer macOS-Backup in Zukunft deutlich stabiler.

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